Leutersdorf– Ein PKW ist in eine Hauswand gekracht, eine Person wurde im Haus verschüttet. Diese Einsatzübung fand am vergangenen Samstag in Leutersdorf statt. Ein Video zur Übung findet ihr hier.
Am Samstagnachmittag gegen 13:40 Uhr erreichten die Einsatzkräfte aus Leutersdorf, Spitzkunnersdorf und Oderwitz eine Nachricht darüber, dass ein PKW in eine Hauswand gefahren ist und der Fahrer dabei eingeklemmt wurde. Unverzüglich machten sich die Einsatzkräfte auf dem Weg. Als das erst ankommende Einsatzfahrzeug, der Einsatzleitwagen Leutersdorf, ankam, wurde eine ersten Lageerkundung vorgenommen. Die Situation bestätigte sich, das Drama des Einsatzszenario der Übung nahm aber seinen Lauf. Der auf die Einsatzkräfte warten will Hinweisgeber meldete, dass sich gegebenenfalls Personen im Haus befinden. Weitere Einsatzkräfte trafen nach und nach an der Einsatzstelle ein.
Schweres Rettungsgerät nötig
Der Abschnitt der Personenrettung aus dem Fahrzeug wurde den Kameraden aus Oderwitz zugetragen. Nachdem die Situation geprüft wurde und klar war, dass der Patient Vital fit ist, wurde eine patientengerechte Rettung beschlossen. Ein angrenzender Gartenzaun musst du dazu mit einem Trennschleifer durchtrennt werden, damit die Einsatzkräfte frei arbeiten konnten. Mit schwerem Rettungsgerät wurde das Dach von dem Fahrzeug entfernt, sodass im Anschluss der Patient mit einem Spineboard Patientengerecht aus dem Fahrzeug gerettet werden konnte.
Der Brandschutz wurde sichergestellt und die Batterie des Fahrzeugs abgeklemmt.
Nun folgte eine echte Alarmierung der Leitstelle
Während der Übung erhielten die Kameraden einen Einsatz zu einer technischen Hilfeleistung nach einem Unfall. Ein TSF-W der Kameraden aus Leutersdorf wurde aus der Übung herausgelöst, um den Einsatz mit Unterstützung von den Kameraden aus Neugersdorf abzuarbeiten.
Wasserversorgung
Neben einer angedeuteten Wasserentnahme aus einem Unterflurhydranten, fand die wirkliche Wasserversorgung über ein offenes Gewässer statt. Hierzu diente der angrenzende Bach. Die Kameraden aus Spitzkunnersdorf bauten eine Staustufe, um dann mit einer TS 8 Wasser zu den Einsatzfahrzeugen fördern zu können.
An einem Unterflurhydranten wurde ein Standrohr installiert, eine Wasserentnahme fand aber nicht statt!
Innenangriff
Zunächst mussten sich die Kameraden Zugang zum Haus verschaffen. Hierfür war es erforderlich mit einem Bolzenschneider die Vorhängeschlösser zu entfernen. Im Anschluss wurde mit einem „ziehfix“ die Haustür geöffnet, um so Zugang zu diesem zu bekommen. Mit dem Betreten des Hauses wurde eine starke Rauchentwicklung vernommen. Mittels Wärmekamera und einem C-Rohr machte sich der Angriffstrupp zur Erkundung vor. Zwei Brandstellen mussten von den Kameraden im Laufe der Einsatzmaßnahmen liquidiert werden. Im weiteren Verlauf der Erkundung wurde festgestellt, dass eine Person durch eingestürzte Stahlträger der Decke verletzt und eingeklemmt wurde. Mittels Überdruckbelüfter wurde das Haus rauchfrei gemacht und mittels Hebekissen wurde die Befreiung des Patienten eingeleitet. Nachdem die Person unter den Stahlträgern befreit war, wurde angenommen, dass die Vitalfunktionen zusammenbrechen und der Patient reanimationspflichtig geworden ist. Unverzüglich wurde der Patient ins Freie gebracht und reanimiert.
Für die ganze Zeit des Einsatzes wurde von weiteren Kameraden eine Riegelstellung zu den Nachbarhaus aufgebaut.
Nach der Übung folgten weitere Einsätze
Gegen 15:30 Uhr setzte in Leutersdorf Starkregen ein. Die Übung wurde zu diesem Zeitpunkt beendet und es folgten weitere Einsätze. Auf der B96 kurz vor Oderwitz wurde die Straße überspült. Auch in Oderwitz am Uferweg schaffte es eingraben nicht mehr die Wassermenge zu befördern, da ein dort befindliches Rohr verstopft war. Die Kameraden schützten ein Haus, in dem sie einen wassergefüllten Endlosschlauch platzierten und das Wasser in das Land Wasser abpumpen. Auch am Spitzberg kamen die Oderwitzer zum Einsatz. Dort rutschten infolge des Starkregens Schlammmassen auf die Straße, welche von den Kameraden beseitigt wurden.
Wer war dabei ?
An der Übung waren die Feuerwehren Leutersdorf (LF10, TSF-W, ELW), Spitzkunnersdorf (TSF-W, MTW) sowie Nieder (HLF10)- und Oberoderwitz (LF10) beteiligt. Dabei kamen rund 40 Kameradinnen und Kameraden zum Einsatz.