Kemnitz/Bernstadt – Nach einem Verkehrsunfall am Samstagabend auf der S 129 zwischen Kemnitz und Bernstadt hatte der Fahrer flinke Füße bekommen.
Wie die Polizei berichtet, war es gegen 21:45 Uhr, als der Unfall geschah. Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr eilten nach einem Notruf zum Unfallort. Der 24-Jährige war mit einem Skoda Octavia in einer Rechtskurve aus ungeklärter Ursache nach links von der Straße abgekommen und mit der Leitplanke kollidiert, bevor er einen Abhang hinunterstürzte und sich mehrfach überschlug. Neben einem Baum kam das Fahrzeug dann auf dem Dach zum Liegen. Einsatzkräfte suchten das Gebiet ab, in der Hoffnung, den Fahrer ausfindig machen zu können, doch die Suche vor Ort blieb erfolglos. Auch von den für die Bergung angerückten, offenbar aus dem persönlichen Umfeld stammenden Personen wollte scheinbar niemand wissen, wo sich der Fahrer befindet.
Der Unfallverursacher bekam flinke Füße und wie sich im Zuge der Ermittlungen später herausstellte, hatte der dafür offenbar allen Grund. Nachdem der Flüchtige gestellt wurde, hatte er immer noch einen Wert von 0,34 Promille. Eine Blutentnahme war die Folge.
Im Verlauf der Bergung, für die ein Abschlepp- beziehungsweise Bergeunternehmen anrückte, nahm der Fall eine Wendung – lies die vergangene Zeit wie eine Märchenstunde dastehen.
Der Flüchtige konnte festgestellt werden und plötzlich gab es eine Vollmacht für die Bergung des Fahrzeugs. Nunmehr wurde ein Landwirt bevollmächtigt, die Bergung durchzuführen. Diese erfolgte dann mit einem Frontlader, welcher das Fahrzeug auf dem Dach auf einen Anhänger lud. Für etwa 4 Stunden kam es zur Vollsperrung der Verbindungsstraße zwischen Kemnitz und Bernstadt. Die Staatsanwaltschaft wird sich mit dem Fall befassen.
Das Verhalten des Unfallfahrers hat nicht nur rechtliche Konsequenzen – es brachte sicher auch Unmut für die Einsatzkräfte mit sich. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, die in diesem Bereich rein ehrenamtlich tätig sind, mussten bei Regen stundenlang im Einsatz bleiben. An einem Samstagabend, an dem andere ihre Freizeit genießen, opferten sie ihre Zeit für die Sicherheit und Bergung – eine Selbstverständlichkeit ist das nicht.