Nach einer hartnäckigen Verfolgung durch die Landkreise Bautzen und Görlitz hat die Polizei in der Nacht zu Montag zwei mutmaßliche Autodiebe festgenommen. Nach den beiden Polen im Alter von 44 und 50 Jahren wurde schon länger per Haftbefehl gefahndet.
Auf der A 4 bei Ottendorf-Okrilla bemerkten Beamte der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen zwei Hyundai, die in Richtung Polen fuhren. Eine Abfrage der Kennzeichen ergab: Gestohlen! Die Polizisten wollten die Pkw demnach zur Kontrolle stoppen. Auf Anhaltezeichen reagierten die Fahrer jedoch nicht; zeitweise erhöhten sie sogar ihre Geschwindigkeit. Einsatzkräfte der Autobahnpolizei und des Bautzener Reviers eilten zur Unterstützung. Nahe der Anschlussstelle Weißenberg gelang es den Polizisten, eines der beiden Fahrzeuge, einen weißen Hyundai Tucson, zu stoppen. Der 50-jährige Fahrer wurde vorläufig festgenommen. Sein 44-jähriger Landsmann hatte seine Flucht in einem blauen Hyundai Kona unterdessen fortgesetzt, bei Pulsnitz war er von der Autobahn gefahren. Die Verfolgung führte über die B 6, S 111, B 98 und B 96 bis in die Ortschaft Eibau. Bis dahin hatte der Tatverdächtige wiederholt Anhaltesignale missachtet und Kontrollstellen der Polizei umfahren. Diese warf einen sogenannten Stop-Stick aus, über den das Flucht-Auto fuhr. Der abnehmende Reifendruck ließ das Fahrzeug langsamer werden, bis es in Eibau gegen einen Zaun stieß. Der Mann am Steuer flüchtete unverletzt zu Fuß, entging jedoch nicht dem Blick einer Hubschrauber-Besatzung der Bundespolizei. Auf einem Wohngrundstück klickten rund 20 Minuten nach dem Unfall die Handschellen. Wie sich herausstellte, stand der Pole unter Drogen. An dem Hyundai entstand rund 25.000 Euro Schaden, an dem Zaun etwa 5.000 Euro.
Beide Tatverdächtige wurden an die Polizeidirektion Dresden übergeben, die sich in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt weiter mit dem Fall befasst. (Su)