Bautzen– Die Polizei warnt regelmäßig vor ihnen. Ihre Opfer sind meist ältere Menschen. Ihr Ziel sind deren Ersparnisse. Gemeint sind Telefonbetrüger. Immer wieder verzeichnet die Polizeidirektion Görlitz Schockanrufe und sogenannte Enkeltrickbetrüge.

Den Geschädigten wird dabei meist ein schwerer Unfall eines nahen Angehörigen vorgetäuscht. Um die drohende Haft abzuwenden, fordern die Betrüger eine hohe Geldsumme. Nicht selten kommen die Betrugsopfer der Forderung nach und übergeben ihr gesamtes Erspartes. Laut aktueller Statistik beläuft sich die Schadenshöhe in diesem Jahr bereits auf etwa 320.000 Euro.

Umso wichtiger ist es, dass nicht nur die potentiellen Opfer selbst regelmäßig über Gefahren am Telefon und das richtige Verhalten aufgeklärt werden, sondern auch nahe Angehörige und externe Personen, wie beispielsweise Bankmitarbeiter.

Durch das gute Gespür einer solchen Mitarbeiterin und ihres Teams konnte so am 10. November 2021 ein Schockanruf mit anschließender Geldübergabe verhindert werden. Sie wurde stutzig, als ein Senior einen Betrag in Höhe von 20.000 Euro abheben wollte.

Wie sich herausstellte, erhielt der 74-Jährige kurz zuvor einen Anruf einer unbekannten Person, die von einem Unfall seiner Tochter berichtete, bei dem ein Mensch getötet worden sei. Nun müsse der Mann 40.000 Euro zahlen, um die Haft der Tochter abzuwenden. Da er nicht über so viel Geld verfügte, bot er an 20.000 Euro zu übergeben.

Die aufmerksame Bankmitarbeiterin wurde hellhörig und informierte die Polizei. Dank ihres Einschreitens fand keine Geldübergabe statt und dem Senior blieb ein finanzieller Schaden erspart.

Der zuständige Ermittler bedankte sich am 23. November 2021 persönlich in der Bankfiliale in Bautzen bei dem Filialleiter und den Mitarbeiterinnen für deren Umsicht und Aufmerksamkeit.